Nachhaltige Ernährung mit Kindern

Viele Eltern wünschen sich für ihre Kinder eine ausgewogene, nachhaltige und gesunde Ernährung. Aber wie bringen wir unseren Kindern diese Lebensmittel näher?

An vorderste Stelle steht das Leitbild: Kindern lernen von ihrem Umfeld. Wenn sich die Eltern, Geschwister und andere Kinder abwechslungsreich und nachhaltig ernähren, wird diese Gewohnheit auch von unseren Kleinen akzeptiert und nachgeahmt. Dabei gilt insbesondere für Kinder, dass wir nicht essen, was wir mögen, sondern lernen, zu mögen, was wir essen. Und das regelmäßige Probieren von Speisen und Lebensmitteln gehört dazu.

Viele Kinder (und auch Erwachsene) haben den Bezug zu Lebensmitteln allerdings verlernt, da in unserer Gegend zahlreiche Produkte ganzjährig und leicht verfügbar sind. Wie viel Arbeit steckt eigentlich in einem frischen Kopfsalat oder in einem Bund Möhren? Wer selbst Obst und Gemüse anbaut, kann seinen Kindern recht leicht zeigen und sie miterleben lassen, wieviel Mühe es kostet, die Lebensmittel für die nächste Mahlzeit zu produzieren. Dabei muss es nicht gleich ein ganzer Gemüsegarten mit Gewächshaus sein, auch eine Zucchinipflanze und Küchenkräuter auf dem Balkon sind ein guter Anfang. In vielen Städten und Gemeinden gibt es zahlreiche Angebote wie Schülergärten, Gemüse-Mietgärten (wo unter Anleitung eine Parzelle vorbereitet, bepflanzt, gepflegt und abgeerntet wird) oder Höfe nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft, die den Einstieg mit Kindern vereinfachen.

Aber auch der Umgang mit Nahrungsmitteln beim Kochen bringt den Kleinen eine bewusste Ernährung näher. Natürlich sind hier einige Gefahren für Kinder zu beachten: scharfe Messer, Schäler und Scheren gehören nicht in Reichweite der Kleinsten. Aber es gibt zahlreiche andere Tätigkeiten, an denen die Sprösslinge teilhaben können: Obst und Gemüse waschen, Gerichte umrühren, Pizza belegen und das Helfen beim Aufräumen.

Experimentieren gehört dazu: Insbesondere Kinder sind neugierig und wollen Dinge ausprobieren. Testet doch mal zusammen, ob rohe Champions genauso schmecken, wie gekochte oder welche Lebensmittel gut zusammenschmecken. Durch das Fühlen, Riechen und Schmecken beim Kochen lernen die Kinder schrittweise einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln.

Ess- und Tischkultur: Der Respekt vor unserem Lebensmittel endet nicht beim Anbau und der Zubereitung. Kindern sollte klar sein, dass unser Essen keine Selbstverständlichkeit ist. Wir sollten deshalb dafür sorgen, dass wir Mahlzeit gemeinsam mit unseren Kindern einnehmen, sodass gute Tischgespräche und der Genuss beim Essen im Vordergrund stehen. Das bedeutet also kein Multitasking am Tisch, weder Ablenkung durchs Handy noch durch weiteres Spielzeug. Vielen Kindern hilft außerdem eine feste Essenszeit, um einen Ernährungsrhythmus zu erlernen.

Tipps für Anfänger: Wie wäre es mit einem Kinder-Küchenmesser mit Fingerschutz anstatt einem weiteren Lego-Spielauto als Geschenk zum nächsten Geburtstag?

Tipps für Fortgeschrittene: Überlegt Euch, was Ihr dieses Jahr zusammen mit Euren Kindern im Garten anbauen möchtet, oder informiert Euch über Gemüse-Mietgärten in Eurer Nähe.

Eure Lena

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