Neue Herausforderung im Anlagenbau: Steigende Preise für Komponenten

Die sukzessiv sinkenden Vergütungen sowie die immer niedrigeren EEG-Zuschläge im Freiflächenbereich für erzeugten Solarstrom stehen in starkem Gegensatz zu den aktuell steigenden Kosten in allen Marktsegmenten:

Lieferengpässe aus Fernost, vor allem hervorgerufen durch die internationale Krise im Seefrachtbereich aufgrund fehlender Container bei zugleich verminderten Zugriffsmengen durch den starken Ausbau der Photovoltaik in China – das lässt die Modulpreise, entgegen dem bisherigen historischen Abwärtstrend, in einer uns unbekannten Art und Weise in die Höhe steigen. Die Havarie der “Ever Given” im Suezkanal verschärfte die ohnehin schon angespannte Situation weiter. Laut Angaben eines namenhaften Modulherstellers liegen dort bis heute Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 100MW, bis die Unfallursache und Kostenübernahme geklärt sind.

Auch bei allen anderen Komponenten sind aktuell massive Preissteigerungen zu verzeichnen. Ein Treiber ist der allgemeine Rohstoffpreisanstieg bei Kupfer, Stahl oder Aluminium um rund 100% in den letzten 12 Monaten. Das wirkt sich konkret auf die Kosten für die Unterkonstruktionen aus. Hinzu kommen Markteffekte wie beispielsweise, dass Kunststoffgranulatwerke in Europa – von denen es ohnehin nur eine Handvoll gibt  – schließen oder revisioniert werden. Dadurch entsteht eine Knappheit oder gar Mangel an Folgeprodukten, wie in unserem Fall bei Kabeln.

Dank Verhandlungsgeschick und perfektem Timing ist es der NSP/NSA gelungen, die wesentlichen Komponenten und ausführenden Firmen für alle aktuell geplanten Projekte mit einem Volumen von ca. 50MW zu einem wirtschaftlich akzeptablen Preis zu sichern, sodass wir die Projekte konkret umsetzen können. Dasselbe erfolgt gerade im Netzbereich, wo wir uns aufgrund der drohenden Preissteigerung das Umspannwerk für den Windpark Wöbbelin bereits jetzt sichern müssen. Das alles sind Effekte, die wir mit diesen Vorlaufzeiten in der Vergangenheit nicht kannten.

Mit einer Entspannung auf dem Rohstoffmarkt ist kurzfristig nicht zu rechnen. Für zukünftige Projekte wird die Entwicklung der Marktwerte für den erzeugten Strom von entscheidender Bedeutung sein. Neue Technologien ermöglichen zudem völlig neue Modelle, in der die PV-Anlage einen Doppelnutzen erfüllt, z.B. als Beschattungs- und Wetterschutzelement in der Landwirtschaft.

Ansprechpartnerin ist Cornelia Knepper.

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