Ab 2023 weniger Verpackungsmüll: Mehrweg statt Einweg für Essen und Getränke

An das Pfandsystem für Getränkeflaschen haben wir uns schon längst gewöhnt, sodass unsere Mehrwegflaschen aus Glas durchschnittlich bis zu 50-mal wieder befüllt werden können und auch PET-Mehrwegflaschen werden bis zu 25-mal genutzt. Aber Achtung: Pfand bedeutet nicht automatisch Mehrweg. Denn PET-Einwegflaschen mit Pfand werden im Rückgabeautomaten meist sofort gepresst und als Kunststoffballen von Recylingunternehmen abgeholt.

Aber nicht nur Getränke sollen zukünftig vermehrt im Pfandsystem genutzt werden. Um dem Verpackungsmüll entgegenzuwirken, sollen ab Januar 2023 Mehrwegbehälter für Essen und Getränke angeboten werden. Laut Novelle des Verpackungsgesetzes sind Restaurants, Bistros, Kantinen, Cafés und Imbissbetriebe mit einer Verkaufsfläche über 80 Quadratmeter und mehr als fünf Mitarbeitenden im neuen Jahr verpflichtet, Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern anzubieten. Und auch kleinere Betriebe müssen ihren Kunden zumindest anbieten Essen und Getränke auf Wunsch in selbstmitgebrachte Behälter zu füllen.

Die Betriebe müssen nun überlegen, ob sie eigene Mehrwegverpackungen entwickeln oder auf ein Pool-Mehrwegsystem setzen. Hierfür gibt es bereits mehrere Anbieter am Markt wie RECUP (beispielsweise ab Oktober bei IKEA) oder FairBox. Die angebotenen Speisen und Getränke in Mehrwegverpackungen dürfen zwar nicht teurer sein als ihre Einweg-Doppelgänger, aber es darf ein Pfand erhoben werden. Und natürlich müssen ausgegebene Mehrwegverpackungen auch wieder zurückgenommen und gereinigt werden.

Jetzt liegt es also an jedem einzelnen von uns, diese Angebote auch zu nutzen und dem Take-away-Konsum entgegenzuwirken, um die Berge an Plastikgefäßen, Aluschalen und Pizzakartons zu minimieren.

Tipps für Einsteiger: Du wirst diese Woche bestimmt wieder mal spät dran sein und Dir schnell zum Frühstück ein belegtes Brötchen beim Bäcker mitnehmen? Dann steck Dir doch jetzt schon mal eine leere Box oder einen Brötchenbeutel ein.

Tipps für Fortgeschrittene: Suche für das nächsten Mittagessen oder die die nächste Essensbestellung schon im Vorfeld Anbieter raus, die bereits jetzt auf ein Mehrwegsystem umgestellt haben.

Büro-Challenge: Erstellt euch eine „Mehrwegkiste“, indem Ihr eine Kiste mit eingesammelten Mehrwegbehälter in verschiedenen Größen füllt. Mittags kann sich jeder, der sich etwas zu Essen holt, einfach einen passenden Behälter mitnehmen, im Restaurant befüllen lassen und daraus essen. Im Büro kann der Behälter dann wieder gespült und zurückgestellt werden. So muss nicht jeder individuell daran denken, immer den richtigen Behälter mitzubringen.

Eure Lena

PS: Viele weitere interessante Infos gibt es unter https://esseninmehrweg.de/

Ansprechpartnerin: Anna-Lena Schulhof

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