Hülsenfrüchte: nachhaltige Power

Die bunte Vielfalt der Hülsenfrüchte spielt bei den meisten immer mehr eine Nebenrolle. Dabei bieten die verschiedenen Sorten nicht nur für VeganerInnen eine klasse Zusammensetzung aus Protein, Ballaststoffen und Mineralstoffen. Sie sind reich an Eisen, Magnesium, Kalium, Zink und vielen wichtigen B-Vitaminen. Mit dem hohen Gehalt an Eiweiß (z.B. ca. 21g/100g getrocknete Kidneybohnen) sind Hülsenfrüchte eine sehr gute Proteinquelle und können oft das klimaschädlichere tierische Eiweiß ersetzen. Die enthaltenden Ballaststoffe sorgen für lange Sättigung, gute Verdauung und eine gesunde Darmflora. Apropos: Keine Sorge vor Beschwerden, unser Magen-Darm-Trakt passt sich stetig an. Je öfter wir Hülsenfrüchte essen, umso besser können wir sie verwerten. Hülsenfrüchte sollten allerdings nicht roh gegessen werden, da sie im rohen Zustand für den Menschen giftige Bestsandteile enthalten, die sich allerdings durch das Einweichen und Kochen auflösen. Welche Hülsenfrucht welche Zeiten braucht, findest Du in der Übersicht. Einsatzmöglichkeiten für die gesunden Früchtchen gibt es viele:

Kichererbsen: Basis für Hummus und Falafel; Erbsen: für Suppen und Püree; Weiße und rote Bohnen: ideal für Eintöpfe; Linsen: für Salate, Suppen und Bratlinge

Auch für unsere Böden sind Hülsenfrüchte gut. Die weit verzweigten Wurzelsysteme der Pflanzen gelangen tief in den Boden und lockern diesen auf. Außerdem befinden sich an den Wurzeln sogenannte Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft im Boden binden und somit weniger zusätzlicher Dünger auf den Feldern notwendig ist.

Aber ja, es ist richtig, dass viele Hülsenfrüchte auch von weit her importiert werden, als Trockenwaren oder fertig vorgekocht in Dosen oder Gläsern. Hier verschlechtert sich die CO2-Bilanz durch lange Transportwege und zusätzlichen Verpackungsmüll. Doch bei zahlreichen Sorten geht es auch anders. In vielen Bio- oder Unverpacktläden bekommst du viele Linsen aus Deutschland oder Frankreich z.B. die Beluga-Linsen. Aber auch die Sojabohne wird in Deutschland, Frankreich und Österreich angebaut. Denn für unsere Lebensmittel (z.B. für Sojamilch oder Tofu) wird das hier herangezogene Soja verwendet und nicht das außerhalb von Europa angebaute Soja. Dieses findet Einsatz in der Futtermittelindustrie. Schon lange bekannt, aber gerade erst wieder im Kommen ist die Süß-Lupine. Die Lupinenpflanzen haben einen geringen Anspruch an die Bodenqualität und können auch in Deutschland gut wachsen. Mittlerweile werden auch Joghurts und Fleischersatzprodukte aus der Lupine hergestellt. Du kannst Lupinenschrot aber auch einfach in Gemüsepfannen oder sogar im Porridge verwenden. Außerdem kannst du dich auch im Selbstanbau probieren: Zuckerschoten, Stangenbohnen und Erbsen gedeihen wunderbar im Garten und auf dem Balkon.

Bleibt gesund
Eure Lena

Ansprechpartnerin ist Lena-Marie Schulhof. Schickt gerne Feedback und Themenwünsche an nachhaltigkeit@naturstrom.de

Tipp für Anfänger: Wie wäre es denn mal mit einem schnellen Prinzessinnen-Dip alias Rote-Bete-Dip? Fix ein Glas Kichererbsen (ca. 240 g Abtropfgewicht), ein Glas eingelegte Rote Bete (ca. 220 g Abtropfgewicht), einen EL Tahin (Sesammus) und einen Schluck Zitronensaft zusammen pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken, fertig. Bringt ordentlich Farbe auf den Tisch und schmeckt klasse zu Rohkost oder auf Brot.

 

Tipp für Fortgeschrittene: Es gibt zahlreiche Rezepte für selbstgemacht Bratlinge aus Kidneybohnen oder auf Linsen- oder Erbsenbasis. Probiere doch mal etwas Neues aus und überrasch deine Freunde beim nächsten Grillen mit selbstgemachten Burger-Pattys.

 

Tipp für Besserwisser: Die beliebte Erdnuss gehört biologisch gesehen zu den Hülsenfrüchten. Nach der Befruchtung neigen sich die Blüten nach unten und wachsen in den Boden ein, wo die Früchte bis zur Reife heranwachsen. Da sich die Erdnuss aber nicht von selbst öffnet (wie es Hülsenfrüchte eigentlich tun), sondern sich eine feste Schale um den Samen bildet, sind auch noch Verbindungen zu einer typischen Nuss zu erkennen.

Bildquelle:

Eigenes Foto von Lena

https://www.eat-this.org/richtig-huelsenfruechte-kochen/

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