Corona-Stories

Hast du eine Maske dabei?

„Hast du eine Maske dabei?“ Ich schaue kurz wie ein Auto, dabei gehe ich ja seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr ohne irgendeine Form von Mund-Nase-Bedeckung aus dem Haus. Bei Maske denke ich aber eher an diese venezianischen Masken, wie sie bei Tim im Homeoffice im Hintergrund zu sehen sind. Doch bevor meine Fantasie mich in Faschingskostüme steckt, ist der Groschen natürlich gefallen.

Bei uns im Norden ist die Bezeichnung Schnutenpulli weit verbreitet. So oder „Hast du dein Tuch?“, würden es die wenigen Freunde fragen, die ich in dieser Zeit treffe. Schnutenpulli, auch Snutenpulli ist so ein süßes Neuwort aus dem Plattdeutschen. Das Platt mit dem meine Mutter aufgewachsen ist kannte eigentlich keinen Pulli.

Andere Wortschöpfungen hier im Norden, die sich aber in Hamburg nicht so durchgesetzt haben, sind Snutenschlüpper, Sabbelschutz und Schnüssjardinche. Das passt besser zum Blümchenstoff der Selbstnäher und es steckt etwas mehr Humor drin als in Gesichtsmaske.

Also frage ich mein buntgemischtes Team in Franken, bei denen ich auch Kreativität in der örtlichen Mundart vermute: Schnutendeckel, Babbn Kappm, Goschenpampers. Letzteres lässt mich sofort an die allgemeinen hellblauen Wegwerfmasken denken.

Diese neuen Begriffe werden uns wohl noch einige Zeit begleiten. Also lasst euch gerne von der Kreativität und dem Humor anstecken.

Annabell Möller

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